Schlagwort: Bewerbungsprozess

  • Bewerbungsgespräch strukturieren: Ein Leitfaden für Recruiter:innen

    Bewerbungsgespräch strukturieren: Ein Leitfaden für Recruiter:innen

    Als Recruiter:in bleibt dir oft nur eine Stunde, um deine Kandidat:innen zu durchleuchten. Ich sage bewusst durchleuchten, denn die wenigstens Bewerber:innen werden Schwächen oder mangelnde Kenntnisse offen zugeben. Im Gegenteil, ein jeder versucht, sich bestmöglich zu verkaufen. Das macht es schwierig, ein realistisches Bild zu bekommen. Mit den richtigen Fragen an der richtigen Stelle, kannst du dein Bewerbungsgespräch strukturieren. Damit behältst du den Überblick und es hilft dir, wirklich alle relevanten Aspekte zu erfassen.

    Dieser Leitfaden macht dein Bewerbungsgespräch erfolgreich

    1. Begrüßung und kurze Vorstellung

    Zu Beginn des Gesprächs stellen sich alle Beteiligten einmal kurz vor. Dazu gehören der Name, die Position in der Firma und seit wann man dort tätig ist. Lass auch deine Kandidat:innen sich einmal kurz vorstellen, bevor ihr später tiefer einsteigt.

    2. Vorstellung des Unternehmens

    Bei diesem Punkt kannst du deine Kandidat:innen direkt mit einbeziehen: Frag sie, was sie schon über das Unternehmen wissen. Daran kannst du gut erkennen, wie gut sich deine Bewerber:innen vorbereitet haben. Denn diese Frage ist ein Klassiker und wer motiviert ist und wirklich Lust auf die Stelle und dein Unternehmen hat, wird sich darauf vorbereitet haben.

    Falls du bereits ein Telefoninterview mit deinem Kandidat:innen geführt hast, kannst du an dieser Stelle noch einmal detaillierter auf das Unternehmen eingehen. Zum Beispiel mit welchen Tools ihr arbeitet oder wohin die letzte Teamfahrt ging.

    3. Fragen zum Lebenslauf

    In der Regel stellen sich im nächsten Schritt deine Kandidat:innen anhand ihres Lebenslaufs vor. Was deine Bewerber:innen hier sagen, kannst du durch gezieltes Fragen beeinflussen. Wenn Kandidat:innen nur ihren Lebenslauf durchgehen, ist das oft nicht so aussagekräftig und schließlich hast du diese Informationen bereits vorliegen. Nutze daher diese Phase und lenke das Gespräch auf die Punkte, die wirklich wichtig für dich sind, zum Beispiel die Gründe für einen Wechsel. Geeignete Fragen dafür sind:

    • Wie bist du bei der Auswahl deiner bisherigen Arbeitgeber vorgegangen?
    • Was ist deine Wechselmotivation?
    • Gibt es eine Station in deinem Lebenslauf oder eine Entscheidung, die du aus heutiger Sicht anders gestalten würdest?

    4. Fragen zur Vakanz

    In dieser Phase willst du herausfinden, ob deine Kandidat:innen fachlich zu der Stelle passen. Deswegen solltest du selbst gut darauf vorbereitet sein und die Stelle und ihre Verankerung im Unternehmen optimal erklären können. Wenn die Stelle und ihre Tätigkeiten klar sind, geht es daran, die Bewerber:innen auf ihre Eignung zu prüfen. Dafür gibt es einige hilfreiche Fragen, bei dessen Beantwortung deine Kandidat:innen auch Persönliches von sich Preis geben müssen. Hier einige Beispiele:

    • Welche Erwartungen hast du hinsichtlich der Position, der Entwicklungsmöglichkeiten und an das Unternehmen insgesamt?

    5. Positionsbezogene Fragen an die Kandidat:innen

    In diesem Schritt willst du herausfinden, wie sich deine Kandidat:innen in der jeweiligen Position verhalten würden. Wo würden sie Schwerpunkte setzen? Welche persönlichen Eigenschaften würden ihnen helfen, einen guten Job zu machen? Dafür kannst du zum Beispiel ein Szenario vorgeben, das tatsächlich eintreten könnte und Fragen dazu stellen.

    • Szenario: Beschreibung einer erfolgskritischen Situation, die im Arbeitsalltag vorkommt.
      Frage: Wie würdest du damit umgehen?
    • Szenario: Eigenschaften nennen, die für diese Position besonders wichtig sind.
      Frage: Erzähle von einer Situation, in der du diese Eigenschaft unter Beweis stellen konntest.

    6. Fragen zur Persönlichkeit

    Diese Fragen eignen sich, um mehr über die Persönlichkeit deiner Bewerber:innen herauszufinden.

    • Worin würdest du dich gerne weiter entwickeln?
    • Wie gehst du mit zeitlich Engpässen um?
    • Was motiviert dich?

    7. Fragen zum Teamfit

    Um herauszufinden, welche Kandidat:innen zu deinem Team passen, muss zuerst klar sein: Wie tickt das eigene Team? Welche Anforderungen stellt das eigene Team, an passende Kandidat:innen? Und wie soll das eigene Team aufgestellt sein? Aus den folgenden Fragen kannst du Erkenntnisse zum Teamfit deiner Kandidat:innen ziehen:

    • Was kennzeichnet für dich ein gutes Team aus?
    • Arbeitest du am liebsten mit ruhigen, dominanten, strukturierten oder spaßigen Kollegen zusammen?
    • Bei welchen Aufgaben schätzt du Teamarbeit und bei Welchen arbeitest du lieber alleine?

    8. Brainteaser Fragen zu den Bereichen Rechnen und Logik

    Mit Brainteaser Fragen erfährst du mehr über die Problemlösungskompetenz und Auffassungsgabe sowie das logische Denken deiner Kandidat:innen. Hierbei geht es nicht so sehr darum, dass die Befragten die richtige Antwort geben, interessanter ist ihre Herangehensweise.

    Rechenfragen:

    • 1,5 Hühner legen an 1,5 Tagen 1,5 Eier. Wie viele Eier legt 1 Huhn an 3 Tagen? (Antwort: 2)

    Logikfragen:

    • Russisches Roulette: In 1 von 8 Kammern liegt eine Kugel. Beim 1. Abdrücken wird kein Schuss ausgelöst. Würdest du lieber direkt noch einmal abdrücken oder die Kammern vorher zufällig drehen? (Antwort: Ohne drehen ist die Wahrscheinlichkeit 1:7, mit drehen 1:8)

    9. Entweder-Oder-Fragen

    Hier gibt es die Vorgabe, dass Kandidat:innen möglichst schnell antworten sollen und sich immer für eine der beiden Antworten entscheiden müssen. Dadurch erhältst du ein authentisches Bild von deinen Kandidat:innen und ihren Vorlieben.

    • Lieber 2x gehen oder 1x und riskieren alles fallen zu lassen?
    • Bist du eher Typ Excel oder Typ Powerpoint?

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    Häufige Fragen zum Thema Bewerbungsgespräch strukturieren

    Wie sollte ich mich als Recruiter:in auf ein Bewerbungsgespräch vorbereiten?

    Als Recruiter:in solltest du die ausgeschriebene Stellen kennen und den Lebenslauf deiner Kandidat:innen. Im Gespräch ist der Fokus auf die Person und Konzentration wichtig, damit dir Unsicherheiten im Auftreten oder Ungereimtheiten im Lebenslauf sofort auffallen.

    Warum sollte ich ein Bewerbungsgespräch strukturieren?

    Eine gute Struktur hilft dir dabei, keine wesentlichen Punkte zu vergessen. Außerdem schaffst du damit gleiche Bedingungen für alle Bewerber:innen, was die Vergleichbarkeit erhöht und dazu verhilft, objektivere Entscheidungen treffen zu können.

    Was macht eine gute Struktur aus?

    Eine gute Struktur im Bewerbungsgespräch erfasst alle relevanten Aspekte wie Auffassungsgabe, Werte, Skills, Erfahrungen, Commitment etc. um am Ende ein wirklich rundes und vollständiges Bild zu erhalten.

  • Telefoninterview strukturieren: Mit diesen 11 Schritten klappt es

    Telefoninterview strukturieren: Mit diesen 11 Schritten klappt es

    Obwohl sich in erster Linie der sich Bewerbende beweisen muss, bringt das Telefoninterview auch für Recruiter:innen einige Herausforderungen mit sich. Denn es ist die Aufgabe der Recruiter:innen, den Prozess zu strukturieren und für eine gute Gesprächsatmosphäre zu sorgen. Klären wir deshalb einige Punkte vorab.

    Was macht ein gutes Telefoninterview aus?

    Sei emphatisch. Mach dir bewusst, dass du als Rekruter jeden Tag solche Gespräche führst – deine Kandidat:innen aber nur alle paar Jahre. Gib deinen Kandidat:innen die Möglichkeit, sich zu entspannen, denn für sie ist das Telefoninterview eine Prüfungssituation. Sorge deshalb für eine gute Gesprächsatmosphäre, in der du es ihnen nicht unnötig schwer machst. So sorgst du nicht nur für eine gute Candidate Experience, du erhöhst auch die Talent Attraction deines Unternehmens, wenn Bewerber:innen sich im Umgang mit dir wohl fühlen. Wie kannst du das erreichen? Minimiere Störungen durch Außengeräusche so gut es geht. Stell dich selbst mental auf das Gespräch ein, damit du voll da bist. Mimik und Gestik machen sich auch beim Telefonieren bemerkbar. Deswegen: sitz aufrecht und lächle beim Sprechen. Dein Gegenüber wird den Unterschied merken. Sei einladend und enthusiastisch mit deiner Stimme. All das wirkt sich positiv auf die Gesprächssituation aus und trägt dazu bei, dass deine Kandidat:innen ihr volles Potenzial besser zur Geltung bringen können.

    Diese 11 Schritte machen dein Telefoninterview erfolgreich

    1. Begrüßung

    Nach der Begrüßung solltest du einen kurzen Überblick über die Agenda des Gesprächs geben. Das bietet deinen Gesprächspartner:innen einen Rahmen und sie wissen, was auf sie zukommt. Frag auch, ob der Moment gerade passend ist oder ihr lieber einen Termin vereinbaren solltet. Durch ein terminiertes Gespräch geht zwar die Spontanität des Augenblicks etwas verloren, aber das ist immer noch besser, als zu einem völlig unpassenden Zeitpunkt miteinander zu sprechen.

    2. Selbstvorstellung

    Stelle dich anschließend einmal kurz selbst vor. Dazu gehört dein Name, deine Position in der Firma und seit wann du selbst in der Firma tätig bist. Um etwas persönlicher zu werden, kannst du auch dein Alter, deinen Wohnort und private Hobbies nennen. Vielleicht ist das schon ein erster Icebreaker für deine Kandidat:innen.

    3. Vorstellung des Unternehmens

    Hier kannst du deine Gesprächspartner:innen aktiv mit einbeziehen und sie fragen, was sie bereits über das Unternehmen wissen, in dem sie sich beworben haben. Denn die Frage danach ist ein Klassiker – und das wissen auch deine Bewerber:innen. Wer motiviert ist und wirklich Lust auf die Stelle und dein Unternehmen hat, wird sich daher auf diese Frage vorbereitet haben und hier schon einige Punkte nennen können. So kannst du erkennen, wie hoch das Commitment deiner Bewerber:innen tatsächlich ist.

    4. Vorstellung der Position

    Auf diesen Punkt solltest du bereits beim Verfassen der Stellenausschreibung gut vorbereitet sein. Was macht die ausgeschriebene Position aus und wie ist sie innerhalb des Unternehmens verankert? Welche Schnittstellen gibt es zu anderen Positionen? Was sind die Hauptaufgaben in dieser Tätigkeit? Wie sieht der Arbeitsalltag in dieser Position aus? Dieses Wissen solltest du als Rekruter mitbringen, denn nur so kannst wirklich verstehen, ob dein:e Bewerber:in zu der Stelle passt und ihr die richtigen Fragen stellen, um das herauszufinden.

    5. Rückfrage zu den bisher besprochenen Punkten

    An diesem Punkt lässt du deine Bewerber:innen ein vorläufiges Fazit ziehen. „Wie klingt das erstmal für dich?“ oder „Kannst du dir das vorstellen?“ sind typische Fragen, mit denen du deine Bewerber:innen an dieser Stelle mit in den Prozess holst. Auch hier kannst du wieder einiges an der Stimme ablesen. Kommt ein zögerliches „ja“ oder ein energisches „klingt super!“? Falls du Unsicherheit bei deinem Gegenüber wahrnimmst, kannst du dies auch konkret ansprechen, in dem du fragst: „Ich höre da etwas Unsicherheit raus. Gibt es Punkte, die dir Unbehagen bereiten?“. So könnt ihr etwaige Konflikte direkt klären und eine Fehleinstellung vermeiden.

    6. Vorstellung der Kandidat:innen

    Jetzt sind deine Kandidat:innen an der Reihe, sich einmal kurz vorzustellen. Hilfreiche Fragen dafür sind:

    • Stell dich doch einmal kurz vor
    • Wo waren bisher deine Schwerpunkte?
    • Wo siehst du Parallelen zu unserer Vakanz?

    Hierdurch erfährst du, wie intensiv sich jemand mit der Stelle auseinandergesetzt hat und wie viel Erfahrung im Arbeitsleben derjenige mitbringt. Wer vorher keine vergleichbare Stelle hatte, sollte hier gut begründen können, warum er sich dennoch für die Stelle bewirbt.

    7. Stellenspezifische Fragen

    Im nächsten Schritt geht es um die konkrete Stelle, die ausgeschrieben wurde. Am besten sprichst du dazu vorher mit dem zukünftigen Teamleiter oder einem Mitarbeiter in ähnlicher Position. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du die ausgeschriebene Stelle wirklich verstehst und auch innerhalb deines Unternehmens einordnen kannst. Nur so kannst du die richtigen Fragen stellen und die Antworten der Bewerber:innen richtig einordnen. Typische Fragen dafür können sein:

    • Wie viele Mitarbeiter hast du bereits geführt?
    • Welche Tools nutzt du in deinem Arbeitsalltag?
    • Erzähle von einem konkreten Projekt, dass du umgesetzt hast

    8. Fragen zum Wechsel

    • Wie sieht deine Wechselmotivation aktuell aus?
    • Was sind die Gründe für deinen Wunsch, die Stelle zu wechseln?

    Diese Fragen können sehr viel Aufschluss über das Committment und gegebenenfalls auch über die Persönlichkeit deiner Kandidat:innen geben – vorausgesetzt, sie werden wahrheitsgemäß beantwortet. Ist der Grund für den Wechsel ständiger Streit mit dem oder der Vorgesetzten oder anderen Kolleg:innen? Dann ist es vielleicht eine Person, die generell schnell aneckt. Oder läuft der Vertrag aus, wird aber nicht verlängert? Dann war man vielleicht unzufrieden mit der Leistung.

    Dennoch gilt es, hier keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, sondern zu versuchen, durch gezieltes Nachfragen der Wahrheit möglichst nahe zu kommen.

    9. Die Rahmenbedingungen

    Zum Schluss des Telefoninterviews solltest du noch einmal auf die allgemeinen Rahmenbedingungen der Stelle eingehen. Dazu zählen:

    • Bruttojahresgehalt
    • Kündigungsfrist
    • Urlaubstage
    • Frühestmöglicher Eintrittstermin

    10. Offene Fragen

    Am Ende des Gesprächs sollten noch offene Fragen geklärt werden.

    11. Weiteren Prozess erklären

    Bevor ihr das Gespräch beendet, erklärst du noch, wie es im Bewerbungsprozess weitergeht. Das sorgt für eine gute Candidate Experience, denn so wissen deine Bewerber:innen immer, woran sie sind und was weiter passiert. Gehört bei euch beispielsweise die Einladung zu einem Assessement Center zum Prozess oder die Erfüllung einer Probeaufgabe so ist hier der richtige Zeitpunkt, das zu benennen.

    Mehr Tipps wie diese und einen Austausch auf Augenhöhe gibt es bei der DRX! Sicher dir jetzt dein Ticket für die DRX- die digital Recruting Conferenz & Expo am 09. und 10. März 2023 in Düsseldorf! Denn hier erfährst du alles über modernes Recruiting und erhältst an zwei Tagen die besten Tipps von über 50 Speakern.

    Häufige Fragen zum Thema Telefoninterview

    Wozu dient ein Telefoninterview im Bewerbungsprozess?

    Telefoninterviews helfen dir, deine Kandidat:innen besser kennenzulernen und deine Vorauswahl zu optimieren. Du kannst sie nutzen, um offene Fragen zu klären, einen ersten Eindruck zu gewinnen

    Wie bereite ich mich als Rekruter auf ein Telefoninterview vor?

    Neben den oben genannten Schritten ist ein Punkt entscheidend: Du selbst musst die Stelle (und das Unternehmen) wirklich verstanden haben. Denn nur so wirkst du überzeugend und professionell. Du solltest Fragen zum Unternehmen gleichermaßen beantworten können, wie fachliche Fragen zur Stelle. Auch fachliche Fragen an den oder die Bewerber:in solltest du stellen können und die Antworten einordnen können. Nur so hilft dir das Telefoninterview, die Vorauswahl deiner Kandidat:innen wirklich zu verbessern.

    Was sollte ich bei einem Telefoninterview sonst noch beachten?

    Sorge für eine ruhige Gesprächsatmosphäre und sei emphatisch gegenüber deinen Kandidat:innen. Denn für sie ist das Telefonat eine Prüfungssituation und nicht alltäglich.

  • Mit diesen Assessment Center Übungen lernst du alles über deine Bewerber:innen

    Mit diesen Assessment Center Übungen lernst du alles über deine Bewerber:innen

    Was bei vielen Kandidat:innen eher Stress auslöst, verbinden Recruiter:innen mit ganz anderen Begriffen. Aus Recruitersicht geht es beim Assessment Center viel mehr um psychologische Aspekte und die Möglichkeit, Bewerber:innen möglichst unverstellt kennenzulernen. Dafür bilden Assessment Center Übungen eine gute Grundlage, weshalb wir dir hier die wichtigsten Übungen kurz vorstellen wollen!

    Assessement Center Übung „Selbstpräsentation“

    Wie läuft die Übung ab?

    Bei der Selbstpräsentation sollen sich die Kandidat:innen in Form eines Kurzvortrags selbst vorstellen. Inhaltlich geht es dabei um die wichtigsten Stationen in ihrem Leben, Stärken und Schwächen und gegebenenfalls einen Bezug zur Stelle und dem Unternehmen. Manche Unternehmen geben auch ein Thema vor, das erarbeitet werden soll. Dafür erhalten die Bewerber:innen einige wenige bis maximal 10 Minuten Zeit, je nach dem, wie hoch der Stresslevel sein soll. Der anschließende Vortrag sollte daher 3 bis 5 Minuten dauern.

    Welche Skills / Eigenschaften werden damit abgeprüft?

    • souveränes Auftreten
    • Präsentationssicherheit
    • Selbstvermarktung, Präsentation der eigenen Stärken
    • Stressresistenz
    • Kommunikation
    • Medienkompetenz

    Assessment Center Übung „Postkorb“

    Wie läuft die Übung ab?

    In der Postkorb-Übung wird eine Arbeitssituation simuliert. Du gibst deinen Kandidat:innen einen fiktiven E-Mail-Posteingang vor, in dem 15 bis 20 zum Teil voneinander abhängige Aufgaben auf sie warten. Die Bewerber:innen müssen diese dann priorisieren und bearbeiten oder delegieren. Erschwert wird die Übung dadurch, dass sich Vieles überschneidet oder sogar widerspricht und einige Aufgaben mit einer Deadline versehen sind.

    Sie müssen also genau überlegen, was sie am besten sofort erledigen, was sie delegieren und was sie auf einen späteren Zeitpunkt verschieben wollen. Wie viel Zeit du gibst, hängt davon ab, wie viele Aufgaben du vorgibst und wie hoch der Zeitdruck sein soll. In der Regel wird ein Zeitlimit von 20 bis 60 Minuten gesetzt. In einem anschließenden Gespräch lässt du dir dann erklären, warum die Bewerber:innen so entschieden haben.

    Welche Skills / Eigenschaften werden damit überprüft?

    • Stressresistenz
    • Organisationstalent
    • Entscheidungsfähigkeit
    • Konzentrationsfähigkeit
    • Auffassungsgabe
    • Geschwindigkeit

    Assessment Center Übung „Gruppendiskussion“

    Wie läuft die Übung ab?

    Für eine Gruppendiskussion lädst du mehrere Kandidat:innen für den selben Tag ein. Bei dieser Aufgabe lässt du deine Kandidat:innen ein vorgegebenes Thema kontrovers diskutieren. Dabei gibst du eine These vor, die dann aus verschiedenen Perspektiven von den Bewerber:innen beleuchtet und besprochen werden soll. Du kannst ebenfalls die Positionen vorgeben, die eingenommen werden sollen. Was einfach klingt ist aus Bewerbersicht eine große Herausforderung, denn sie müssen sich in einen direkten Schlagabtausch mit ihren Konkurrent:innen begeben. Somit ist der Wettbewerb untereinander in keiner anderen Übung so groß, wie bei der Gruppendiskussion.

    Du kannst dabei beobachten, wie deine Kandidat:innen mit Kritik umgehen, ob sie sachlich argumentieren, ob sie eher konfrontativ oder eher moderierend vorgehen und ob sie andere von ihrer Meinung überzeugen können. Damit ist die Gruppendiskussion eine sehr schöne Methode, um bereits viel über das Verhalten deiner Kandidat:innen in alltäglichen Situationen zu erfahren. Außerdem gehört sie zu den Assessment Center Übungen, bei denen du gleich etwas über mehrere Kandidat:innen gleichzeitig erfährst. Falls du nur einen Bewerber hast, kannst du den Rest der Gruppe auch durch eigenen Mitarbeiter:innen stellen.

    Welche Skills / Eigenschaften werden damit überprüft?

    • Überzeugungskraft
    • Durchsetzungsfähigkeit
    • Argumentationsstruktur
    • Umgang mit Kritik
    • Sozialkompetenz
    • Konfliktfähigkeit
    • Kommunikationsstärke
    • Feingefühl
    • Führungskompetenz

    Assessment Center Übung „Rollenspiel“

    Wie läuft die Übung ab?

    Beim Rollenspiel lasst ihr eure Bewerber:innen eine Situation aus dem Arbeitsalltag nachstellen. Rollenspiele werden häufig durch eigene Mitarbeiter:innen oder Führungskräfte unterstützt, die dann eine Rolle in dem Gespräch einnehmen. In der Regel werden die Bewerber:innen in eine recht unangenehme Situation gebracht, in der die anderen Teilnehmer:innen beispielsweise für eine zusätzliche Eskalation sorgen. Dabei kann es sich um ein Kundengespräch handeln, bei dem zum Beispiel der Kunde sehr unzufrieden ist. Oder du lässt sie ein Mitarbeitergespräch führen, bei dem unangenehme Themen besprochen werden müssen. Die vorgegebene Situation kannst du dabei auf die Stelle anpassen. Die Bewerber:innen werden dadurch enorm unter Stress gesetzt und auf die Probe gestellt.

    Für diese AC-Übung solltet ihr den Kandidat:innen ca. 10 bis 20 Minuten Vorbereitungszeit geben. Für das Rollenspiel an sich solltet ihr ca. 20 bis 30 Minuten einplanen.

    Welche Skills / Eigenschaften werden damit überprüft?

    • Konfliktfähigkeit
    • Kommunikationsstärke
    • Problemlösungsverhalten
    • Feingefühl / Einfühlungsvermögen
    • Führungskompetenz
    • Überzeugungskraft

    Assessment Center Übung „Fallstudie“

    Wie läuft die Übung ab?

    Die Fallstudie gibt es sowohl als Einzel- wie auch als Gruppenaufgabe. Hierbei werden die Kandidat:innen in einen konkreten Fall aus dem Unternehmen eingeführt. Den Fall kannst du dabei auf die Stelle anpassen. Anschließend sollen die Kandidat:innen eine konkrete Lösung präsentieren. Die Übung zielt somit auf das Fachwissen der Bewerber:innen ab. Überdies geht es aber auch um ihre  Problemlösungskompetenz sowie die Fähigkeit zum analytischen Denken. Für die Fallstudie solltet ihr ca. 20 Minuten einplanen. Die Übung funktioniert ohne Vorbereitungszeit, die Kandidat:innen werden direkt ins Geschehen gestoßen.

    Welche Skills / Eigenschaften werden damit überprüft?

    • Lösungsorientiertheit
    • Analytisches Denkvermögen
    • Entscheidungskompetenz
    • Strategisches Denken
    • Fachkompetenz

    Fazit

    Assessment Center Übungen bieten euch eine hervorragende Möglichkeit, eure Bewerber:innen besser kennenzulernen und somit potenzielle Fehleinstellungen vermeiden. Denn in diesen Stress- und Prüfungssituation fällt es in der Regel sehr schwer, sich zu verstellen. Wenn jemand nicht sehr gut mit Stress umgehen kann, kann er in der Übung nicht so tun, als wäre das doch der Fall. Wenn jemand nicht lösungsorientiert denkt, wird er es in der Übung auch nicht tun. Andersherum entdeckt ihr vielleicht auch verborgene Talente an Kandidat:innen, die sich selbst eher unterschätzen. Ihr solltet deshalb nicht auf diese Möglichkeit verzichten, mehr über eure Bewerber:innen zu erfahren. Auch eure Bewerber:innen wachsen an diesen Situationen, sodass es am Ende auf win-win hinausläuft.

    Mehr Tipps wie diese und einen Austausch auf Augenhöhe gibt es bei der DRX! Sicher dir jetzt dein Ticket für die DRX- die digital Recruting Conferenz & Expo am 09. und 10. März 2023 in Düsseldorf! Denn hier erfährst du alles über modernes Recruiting und erhältst an zwei Tagen die besten Tipps von über 50 Speakern.

    Häufige Fragen zu Assessment Center Übungen

    Was sind typische AC-Aufgaben?

    Typische Aufgaben sind die Selbstpräsentation, das Rollenspiel, Gruppendiskussionen, Fallstudien sowie Rollenspiele.

    Welche Arten von Assessment Center Übungen gibt es?

    Es gibt Einzelübungen, Gruppenübungen, Präsentationen sowie Tests.

    Was wird mit der AC-Übung Selbstpräsentation überprüft?

    Souveränes Auftreten, Präsentationssicherheit, Selbstvermarktung, Präsentation der eigenen Stärken, Stressresistenz und Kommunikationsfähigkeit.

    Was wird mit der AC-Übung Postkorb überprüft?

    Stressresistenz, Organisationstalent, Entscheidungsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Auffassungsgabe sowie Geschwindigkeit.

    Was wird mit der AC-Übung Gruppendiskussion überprüft?

    Umgang mit Kritik, Stressresistenz, Konfliktfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit, Kommunikation, Feingefühl, Führungskompetenz und Überzeugungskraft.

    Was wird mit der AC-Übung Rollenspiel überprüft?

    Kommunikation, Einfühlungsvermögen, Empathie, Konfliktfähigkeit, Überzeugungskraft sowie Kompromissbereitschaft.