Neue Mitglieder auf dem Arbeitsmarkt wirbeln alles auf.

Generation Z: Warum fordert sie so hohe Gehälter?

Generation Z

Die Generation Z ist jung und rebellisch. Sie erobern gerade den Arbeitsmarkt mit neuen Denk- und Arbeitsweisen. © insta_photos - stock.adobe.com

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Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt verschiebt sich erheblich. Während die Baby Boomer in den Ruhestand treten, drängt die Generation Z auf die Bühne und bringt neue Denkweisen, Strukturen und Herangehensweisen mit sich. Die Meinungen über die Gen Z sind gespalten, da sie eine Menge Wirbel verursachen. Einerseits scheint die Generation mehr zu fordern und weniger bereit zu sein, dafür zu arbeiten. Andererseits bringen sie frischen Wind und moderne Perspektiven in die Unternehmen. In diesem Artikel erfährst du, wie sich die Gen Z von früheren Generationen unterscheidet und warum sie höhere Gehälter verlangt.

Was zeichnet die Generation Z aus?

Die Generation Z umfasst alle Personen, die zwischen 1995/1996 und 2010 geboren wurden, und liegt damit zwischen der vorherigen Generation Y und der folgenden Generation Alpha. Diese Generation tritt nun schrittweise in den Arbeitsmarkt ein, während die Baby Boomer-Generation allmählich in den Ruhestand geht. Mit diesem Generationswechsel kommt es auch zu einer Veränderung der Denk- und Arbeitsweise.

Die Generation Z ist durch ihr Selbstbewusstsein gekennzeichnet. Sie haben früh gelernt, nicht alles „einfach so“ hinzunehmen, sondern für ihre Rechte einzustehen und zu kämpfen. Ein Beispiel dafür ist der große Anteil von Mitgliedern der Generation Z in der Fridays for Future Bewegung, die abseits des Arbeitsmarktes aktiv ist. Folglich sind sie besser darin, unangenehme Themen anzusprechen, wie zum Beispiel Gehaltsforderungen oder Änderungen in Arbeitszeit und Arbeitsbelastung. Sie sind auch sehr leidenschaftlich bei der Arbeit und engagieren sich stark für ihr Thema. Sie halten jedoch ein gesundes Gleichgewicht zwischen ihrer Arbeitsbelastung und ihrer körperlichen und mentalen Gesundheit. Diese ist ihnen zu wichtig, um sie zu gefährden.

Die Generation Z auf dem Arbeitsmarkt

Wenn du Arbeitgeber:innen oder Personaler:innen nach ihrer Meinung zur Generation Z fragst, wird sich ein bestimmtes Muster erkennen lassen. Oft wirst du hören, dass die Generation fordernd ist und die Geduld ihrer Vorgesetzten strapaziert. Außerdem wird häufig gesagt, dass die Generation Z wenig Einsatzbereitschaft zeigt, aber ständig Feedback möchte und keine Kritik verträgt. Das klingt nach Problemen, aber war in gewisser Hinsicht erwartbar, da sich die Generation auf dem Arbeitsmarkt noch etabliert und lernen muss, wie sie sich zurechtfinden kann. Die Führungskräfte und Personalverantwortlichen stammen aus einer anderen Generation, was zu unterschiedlichen Sichtweisen führen kann, die aufeinanderprallen.

Es wird prognostiziert, dass die Generation im Laufe der Jahre noch anspruchsvoller wird. Dies liegt einerseits daran, dass sich die äußeren Umstände weiter ändern und ein Umdenken erfordern, und andererseits daran, dass die Generation ihren Wert kennt. Führungskräfte müssen lernen, anders zu führen. Während ältere Generationen Arbeit und Prozesse akzeptiert haben, möchte die Gen Z alles klären, absprechen und auch gehört werden. Die Generation ist sich der Ausbeutung auf dem zunehmend digitalen Arbeitsmarkt bewusst und ist nicht bereit, sich kaputtzuarbeiten.

Wie priorisiert die Generation Z?

Eine kürzlich vorgestellte Studie „Jugend in Deutschland“ mit mehr als 1000 Befragten im Alter zwischen 14 und 29 Jahren zeigt die Motivationen der jungen Generation auf. Die Studienautor:innen fassen zusammen, dass sich kein neuer Materialismus, sondern eine Form von Existenzialismus abzeichnet. Die jungen Menschen sind stärker als je zuvor besorgt um ihre Zukunft und wollen sich absichern.

Die Gen Z ist derzeit in der Phase des Berufseinstiegs nach dem Studium oder der Ausbildung. Viele von ihnen leben in Wohngemeinschaften, Studentenwohnheimen, bei ihren Eltern oder in kleinen Ein-Zimmer-Wohnungen. Somit stehen sie in naher Zukunft vor der Herausforderung, eine eigene Wohnung zu finden, was angesichts der Inflation zu den höchsten Mietpreisen seit Langem führt. Im Gegensatz dazu profitieren ältere Generationen noch von alten Mietverträgen und einem langjährigen, regelmäßigen Einkommen. Dies führt dazu, dass die Gen Z aufgrund höherer Fixkosten unverschuldet finanziell belastet ist.

Die Gen Z betritt den Arbeitsmarkt zu einer Zeit, in der bereits ein Mangel an Fachkräften herrscht. Das bedeutet, dass sie es gewohnt sind, umworben zu werden und ihren Wert kennen. Im Gegensatz dazu erlebte die ältere Generation Zeiten, in denen sie froh sein konnte, überhaupt einen Job zu finden, weshalb sie eher mit ihrer Arbeitsstelle zufrieden sind.

Warum fordert sie mehr Gehalt?

In den letzten Jahren hat sich ein Trend abgezeichnet, wonach das Gehalt für die jungen Menschen der wichtigste Motivator ist, um ihre Zukunft abzusichern. Eine Umfrage ergab, dass die Inflation die größte Sorge der Befragten ist, was 71 Prozent der Teilnehmer:innen bestätigten. Auf Platz zwei steht der Krieg in Europa mit 64 Prozent und auf Platz drei der Klimawandel mit 55 Prozent. Die höheren Preise belasten die junge Generation vor allem bei Nahrungsmitteln (75 Prozent), Energiekosten (72 Prozent), Verkehrsmitteln (41 Prozent), Miete (37 Prozent) und Freizeitaktivitäten (34 Prozent).

Die junge Generation ist sich mehr als im Klaren über die Bedeutung des Gehalts und bringt hohe Erwartungen mit auf den Arbeitsmarkt. Dabei arbeiten sie oft für Unternehmen, die noch wenig Erfahrung mit ihrer Arbeitsweise und Generation haben. Im Gegensatz dazu haben ältere Generationen Arbeitsweisen selten bis gar nicht hinterfragt, während die Gen Z dies auf jeden Fall tun wird.

Das Gehalt ist für die junge Generation ein wichtiger Anreiz, um einen Job anzunehmen, aber auch um diesen zu wechseln, wenn es in dieser Hinsicht Probleme gibt. Zwei Drittel der Befragten betrachten einen Jobwechsel aufgrund von Gehaltsdifferenzen als legitim. Darauf folgt die Work-Life-Balance mit einem Drittel, die Arbeitsatmosphäre mit 30 Prozent und die Aufstiegsmöglichkeiten mit 29 Prozent.

Was können Personaler:innen und Recruiter:innen tun?

Als Personaler:in bist du unbedingt gefordert, dich mit der Generation Z auseinanderzusetzen, da jedes Unternehmen auf deren Arbeitskräfte angewiesen ist. Natürlich kann man nicht von heute auf morgen alles ändern, was über Jahre hinweg bestand hatte. Doch du hast die Möglichkeit, bestehende Strukturen zu hinterfragen und zu überdenken. Wenn bereits Mitarbeiter:innen aus der Generation Z im Unternehmen arbeiten, solltest du die Gelegenheit nutzen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Situation aktuell ist und was sich die Mitarbeiter:innen eventuell wünschen. Außerdem sollten Unternehmensleiter:innen einbezogen werden, damit alle Beteiligten eine Stimme haben und ihre Meinung äußern können. Kommunikation spielt hier eine wichtige Rolle.

Benefits stellen eine gute Option dar, um den Wünschen der Mitarbeiter:innen entgegenzukommen. Obwohl sie nicht unbedingt höhere Gehaltsforderungen ausgleichen können, können sie das Gehalt in gewisser Weise aufwerten und rechtfertigen. Hierbei können beispielsweise Inflationsboni und schrittweise Gehaltsanpassungen in Betracht gezogen werden. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten sind ebenfalls sehr gefragt, nicht nur bei der jungen Generation. Es gibt somit verschiedene Möglichkeiten, um das gemeinsame Arbeiten zu erleichtern.

Als Recruiter:in solltest du deine Recruiting-Prozesse an die Bedürfnisse der Gen Z anpassen, um sie besser zu erreichen. Traditionelle Methoden wie Print-Anzeigen oder Jobbörsen sind bei jungen Bewerbern weniger beliebt als beispielsweise Online-Anzeigen auf Social-Media-Plattformen. Um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wie du die junge Generation am besten erreichen kannst, solltest du dich mit den neuesten Recruiting-Trends auseinandersetzen.

Fazit zur Generation Z

In den kommenden Jahren wird sich durch den Einstieg der Generation Z in den Arbeitsmarkt einiges verändern. Sie hinterfragen und fordern bereits jetzt bestehende Arbeits- und Denkweisen sowie Strukturen heraus. Im Gegensatz zur älteren Generation sind sie mit zahlreichen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, dem Klimawandel und der Inflation konfrontiert, die ein Umdenken erfordern. Diese Probleme haben dazu geführt, dass sie ihren Wert kennen und Forderungen nach höheren Gehältern, flexiblen Arbeitszeiten und einer ausgewogenen Work-Life-Balance stellen. Arbeitgeber:innen müssen lernen, ihre Führung auf die neue Generation anzupassen, da alte Muster keine neuen Mitarbeiter:innen anziehen. Eine offene und klare Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg.

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Disclaimer: Dieser Text stammt in seiner Ursprungsform von Mitarbeitern der Digital Beat GmbH und ist von einer KI angepasst