Ein Must-have im digitalen Recruiting ist ein schneller, einfacher Bewerbungsprozess.

Benjamin Visser über HR-Tech und die Rolle von TikTok

Benjamin Visser

Benjamin Visser ist Experte für HR-Tech.

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Benajmin Visser ist Experte für HR Tech. Außerdem Speaker, Mentor und Lecturer. In seine Vorträge fließt die Expertise aus über 16 Jahren Berufserfahrung in den Bereichen Management, Recruiting und HR. Mit uns spricht er über Lösungen für die aktuellsten Probleme auf dem Arbeitsmarkt aus HR-Sicht und verrät auch, welche Rolle TikTok dabei spielt.

Benjamin Visser ist bekannt wie ein bunter Hund, wenn es um das Thema HR-Tech geht: Immer am Puls der Zeit und mit innovativen Ideen, die deinen Recruiting-Prozess noch erfolgreicher machen. Denn genau darauf hat er sich vor über 10 Jahren mit seinem Unternehmen allygatr spezialisiert. Seitdem unterstützt er Startups beim Aufbau ihrer digitalen HR-Lösungen.

Welche Herausforderungen begegnen uns heutzutage im Recruiting?

Die größte Herausforderung, die über allem steht, ist ganz klar der Fachkräftemangel. Daraus ergeben sich Fragen wie: Wo finde ich Personal? Wie qualifiziere ich es? Und wie schaffe ich es, dass meine Mitarbeitenden zufrieden sind und bei mir bleiben? Absolut jedes Unternehmen muss sich jetzt mit diesen Fragestellungen beschäftigen.

Welche Herausforderungen werden in der Zukunft noch neu auf uns zukommen?

Zum einen wird sich der Fachkräftemangel nur noch verschärfen, da die Babyboomer-Generation, die größte auf dem Arbeitsmarkt, in den nächsten Jahren in Rente geht. Gerade im Blue-Collar-Bereich als auch bei den sozialen und pflegenden Berufen ist der Bedarf groß und hier fehlt es an Nachwuchskräften. Ein weiterer Bereich, in dem ich großen Nachholbedarf sehe, ist die Integration ausländischer Arbeitskräfte in den deutschen Arbeitsmarkt. Das fängt mit der Willkommenskultur an, geht über die Anerkennung ausländischer Abschlüsse bis hin zum großen Punkt “Bürokratie”. Hier ist einiges zu tun.

Welche Werkzeuge sind für dich im digitalen Recruiting essentiell?

Ein absolutes Must-have im digitalen Recruiting ist ein schneller, einfacher Bewerbungsprozess. Dazu gehören unter anderem mobil-optimierte Stellenanzeigen und eine One-Click-Application, am besten ohne Anschreiben. Das Ziel aller Prozesse und Technologien sollte es sein, sowohl für Bewerber:innen als auch für HR-Abteilungen einen besseren und effektiveren Prozess zu schaffen. Trotzdem darf man bei allen Werkzeugen nicht vergessen, dass es um den Menschen geht. Digitales Recruiting und ein sympathischer, persönlicher Umgang mit Kandidat:innen auf Augenhöhe gehen deshalb Hand in Hand.

Was ist dein Top-Tipp fürs Recruiting?

Recruiting beginnt schon vor dem Active Sourcing: und zwar mit der Erstellung eines Anforderungsprofils mit realistischen Voraussetzungen. Dieses muss auf eine ansprechende und authentische Art dargestellt werden. Wichtig ist, alle relevanten Stakeholder ins Recruiting mit einzubeziehen und sicherzustellen, welche Rolle wer im Prozess übernimmt. Zu klären ist zum Beispiel: Wer meldet sich bei den Kandidat:innen? Schnelles, transparentes Feedback ist key!

Wo siehst du die Zukunft des Recruitings?

Schon jetzt werden Zielgruppen vermehrt dort angesprochen, wo sie aktiv sind: zum Beispiel auf TikTok oder Youtube. Das wird in Zukunft zunehmen und die Ansprache wird immer individueller und persönlicher. Außerdem bin ich mir sicher, dass immer mehr Kanäle hinzukommen werden, zum Beispiel Gaming-Plattformen oder das Metaverse. Recruiter:innen werden bei der Personalgewinnung mehr Möglichkeiten denn je haben.

Erzähle uns von einem Beispiel aus der Praxis für eine wirklich innovative Recruitingstrategie.

Innovation bedeutet für mich, die Dinge anders anzugehen als die große Masse und beginnt für mich schon im Kleinen: Wir bei allygatr haben vor Kurzem mehrere Dutzend Bewerbungen auf ein TikTok erhalten, das unsere Marketing-Abteilung veröffentlicht hat. Davon haben wir sogar eine Person eingestellt. Kosten und Aufwand waren minimal, der Effekt riesig.

Woran erkennst du, ob eine Business Idee erfolgreich sein wird?

Einer der wichtigsten Punkte ist für mich, dass das Business ein so großes Problem löst, dass die Zielgruppe sagen wird: “Zum Glück gibt es das Startup X, das mir diese Arbeit abnimmt”. Dabei ist es wichtig, das Produkt kunden- und bedarfsorientiert zu entwickeln sowie stets zu testen und zu validieren, um so einen Proof of Concept zu finden. Und nicht zuletzt kommt es massiv auf das Gründer-Team an – Motivation, Mut, Pragmatismus, Engagement, Resilienz und Ausdauer sind von jedem Team gefragt. Bei allygatr bringt jedes Startup diese Faktoren mit, weshalb wir mehr als stolz sind auf unsere fantastischen HR-Startups in der “Allyance”, von denen auch viele mit uns auf der DRX sein werden.

Wenn du jetzt mehr über digitale Strategien im Recruiting erfahren möchtest, dann melde dich gleich an zur DRX – der DIGITAL RECRUITING CONFERENCE & EXPO in Düsseldorf. Hier erfährst du alles über modernes Recruiting und erhältst an zwei Tagen die besten Tipps von über 50 Speakern.