Tag: 3. Januar 2023

  • Was versteht man unter Talent Attraction?

    Was versteht man unter Talent Attraction?

    Talent Attraction ist kurz gesagt die Frage danach, wie attraktiv Bewerber:innen dein Unternehmen finden. Finden sie dein Unternehmen so anziehend, dass sie keine Zeit verlieren und sich direkt bewerben wollen? Oder gibt es schon beim ersten Touchpoint Schwierigkeiten, die ein näheres Kennenlernen erschweren? Genau das findet du heraus, indem du dich mit der Talent Attraction deines Unternehmens befasst.

    Was ist Talent Attraction?

    Talent Attraction ist sowohl eine langfristige Strategie als auch eine Ad-Hoc-Maßnahme für deinen Recruiting Prozess. Wie das? Zum einen nimmt Talent Attraction die gesamte Candidate Experience in den Blick – und zwar nicht eine mögliche, sondern alle Touchpoints, die Bewerber:innen mit deinem Unternehmen haben können. Das können Social Media Kampagnen sein oder der Kanal als solcher, die Unternehmensseite, eine Stellenanzeige auf indeed oder Stepstone oder oder oder. Am Ende sollen alle diese Touchpoints harmonisch ineinandergreifen. Das heißt, möglichst widerspruchsfrei sein und für eine optimale Arbeitgeberkommunikation sorgen – eine Kommunikation, die so gut ist, dass die besten Talente sich direkt bei dir bewerben wollen.

    Zum anderen zielt das Vorgehen aber auch darauf ab, zunächst kleine und schnelle Verbesserungen herbeizuführen, ohne sich lange mit der Ausarbeitung von umfassenden Konzepten aufzuhalten. Und genau darin liegt die große Stärke.

    Wie funktioniert Talent Attraction?

    Das Kernprinzip lautet: Schritt für Schritt zum gewünschten Erfolg. Statt dich ewig lang mit komplexen IST-Analysen aufzuhalten, zielt Talent Attraction darauf ab, kleine aber stetige Schritte auf dem Weg zu mehr Beliebtheit zu machen. Es gilt, zunächst das Offenkundige zu sehen und zu ändern und so bereits die ersten Verbesserungen herbeizuführen. Das lässt sich besonders gut an konkreten Projekten umsetzen. Deine neue Stellenanzeige ist online? Prima, dann schau sie dir direkt in den verschiedenen Browsern und auch mobil an. Gibt es hier Darstellungsprobleme, so mindert dies deine Chancen positiv wahrgenommen zu werden – potenzielle Kandidat:innen scrollen weiter. Hier kannst du direkt ansetzen und diese Fehler beheben.

    Talent Attraction hat sozusagen eine „Hands-On-Mentalität“ und funktioniert am besten, in dem du dir als erstes deinen eigenen Bewerbungsprozess näher ansiehst. Jetzt ist deine Anzeige vielleicht mobil optimiert, aber ist auch der dahinterliegende Prozess für eine mobile Bewerbung ausgelegt? Oder treffen Bewerber:innen hier auf umständliche Formularfelder, die einzeln ausgefüllt werden müssen, am besten noch mit einem aktuellen Lebenslauf als Beleg? Dann kann das bereits ein großer Conversion Killer für deinen Bewerbungszulauf sein.

    Ein Beispiel: Mehr Talent Attraction durch mobile Bewerbungsprozesse

    Ein guter mobiler Bewerbungsprozess hingegen erhöht deine Attraktivität enorm. Dies kannst du zum Beispiel über ein einfaches Formular gewährleisten, in das Bewerber:innen zunächst nur ihren Namen, Kontaktdaten und ein paar Eckdaten hinterlegen müssen. Vielleicht denkst du jetzt, das ein Formular nicht so leicht umzubauen ist: das benötigt Entwickleraufwand und muss mit anderen Abteilungen abgestimmt werden. Das stimmt, aber es reicht auch schon ein kurzer Hinweis in deiner Stellenanzeige, dass Bewerber:innen sich im ersten Schritt gerne auch per WhatsApp an dich wenden können oder einfach ihr LinkedIn- oder Xing-Profil einsenden können mit einer entsprechenden Nachricht. So hast du die Hürden für Bewerber:innen, sich aus dem Moment heraus zu bewerben, bereits enorm reduziert und bist damit bestimmt beliebter als Unternehmen, die auf vollständige Bewerbungsunterlagen im ersten Schritt bestehen.

    Talent Attraction als Perspektivwechsel

    Du kannst dir Talent Attraction also als eine Art Perspektivwechsel zwischen Recruiter:innen und Bewerber:innen vorstellen. Ein erster guter Schritt ist es, wenn Recruiter:innen ihre eigenen Angebote testen, um so Schwächen und Hürden festzustellen. Das bezieht sich einerseits auf technische Aspekte aber auch auf konkrete Inhalte: Fühlst du dich selbst von deiner Stellenanzeigen angesprochen? An welchen Stellen wirst du stutzig? Was fehlt dir an Input? Weißt du, was du tun solltest, nachdem du die Anzeige gelesen hast? All das sind Fragen, die du dir stellen kannst. Passen Text und Bilder zusammen? Ist deine Anzeige authentisch und sympathisch? Wenn nicht, wie kannst du das erreichen? Ein guter Tipp für mehr Authentizität in euren Stellenanzeigen sind zum Beispiel Bilder von echten Mitarbeiter:innen.

    Langrfristige Strategien für mehr Attraktivität

    Zu Beginn sprachen wir davon, dass Talent Attraction die gesamte Candidate Experience umfasst. Da ist es mit einigen wenigen Beispielen natürlich nicht getan. Und tatsächlich gibt es auch noch weitere Aspekte dieser Strategie, die eben nicht so einfach und Ad hoc umzusetzen sind. Am Ende geht es darum, die gesamte Arbeitgeberkommunikation so auszurichten, dass Kandidat:innen sich von deinem Unternehmen angezogen fühlen. Dabei spielt auch ein gutes Employer Branding eine Rolle.

    Mit Employer-Branding zum Erfolg

    Talent Attraction bedeutet auch, Bewerber:innen gegenüber klare Werte zu kommunizieren, die ihr glaubhaft machen könnt. Es geht letztendlich um die Frage, wie ihr als Arbeitgeber wahrgenommen werden wollt. Ein Beispiel: In eurer Stellenanzeige steht, dass ihr viel Wert auf eine gute Arbeitsatmosphäre und das menschliche Miteinander legt. Aber wie könnt ihr das beweisen? Langfristig könnte dies zum Beispiel über einen Social Media Kanal erfolgen, der Ausschnitte aus eurem Arbeitsalltag zeigt. Das hat gleich mehrere Vorteile:

    • Ihr schafft einen weiteren Touchpoint zwischen euch und potenziellen Bewerber:innen.
    • Ihr nutzt Mittel des Employer Brandings, um euch gezielt als Arbeitgeber zu präsentieren.
    • Ihr stellt Kandidat:innen mehr Informationen über euer Unternehmen zur Verfügung und verbessert damit die Candidate Experience.

    Fazit

    Durch Talent Attraction verbesserst du die Erfahrung deiner potenziellen Kandidat:innen mit deinem Unternehmen. Oft sind schon kleine Maßnahmen ausreichend, um die Attraktivität deines Unternehmens zu steigern. Aber auch langfristige Strategien wie Employer Branding zahlen am Ende auf deine Talent Attraction ein und sollten nicht außen vor gelassen werden.

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    Häufige Fragen zu Talent Attraction

    Was versteht man unter Talent Attraction?

    Talent Attraction ist kurz gesagt die Frage danach, wie attraktiv Bewerber:innen dein Unternehmen finden.

    Was ist das Kernprinzip von Talent Attraction?

    Das Kernprinzip lautet: Schritt für Schritt zum gewünschten Erfolg. Statt sich ewig lang mit komplexen Analysen aufzuhalten, die zwar wichtig, aber oft auch langwierig sind, zielt Talent Attraction darauf ab, kleine aber stetige Schritte auf dem Weg zu mehr Beliebtheit zu machen.

    Welche Vorteile bietet Talent Attraction?

    Talent Attraction ist eine sehr praxisnahe Methode, um deinen Recruiting Prozess sofort zu verbessern. Große und kleine Hürden werden schnell aufgedeckt und können behoben werden.

    Wie kann ich mit Talent Attraction beginnen?

    Schaue dir zunächst deine eigenen Inhalte, d.h. Stellenanzeigen, Social Ads etc. an und versetze dich dabei in die Lage der Bewerber:innen. Was fällt dir auf? Hier wirst du wahrscheinlich bereits erste Ansatzpunkte finden, deine Attraktivität zu erhöhen.

  • Thoman Gaiswinkler über die Rolle von LinkedIn beim Employer Branding

    Thoman Gaiswinkler über die Rolle von LinkedIn beim Employer Branding

    Fachkollegen schätzen ihn besonders, wegen seiner erfrischenden und kurzweiligen Art. Denn ob bei Vorträgen oder Workshops: Thoman Gaiswinkler verfügt über eine hohe Kompetenz zu Themen wie Employer Branding und Recruitment Marketing, die er sehr praxisorientiert vermittelt. Regelmäßig ist er auch Gastredner an der Uni in Wien. Der „Wettbewerb um Talente” wird immer schwieriger. Deswegen berät er Unternehmen dabei, nachhaltige Strategien zu entwickeln und mit LinkedIn Talent Solutions umzuseten. Dabei setzt er den Fokus auf Themen wie Talent Strategy, Recruiting, Talent Acquisition und Employer Branding.

    Welche Herausforderungen begegnen uns heutzutage im Recruiting?

    Recruiting steckt gerade in einem gewaltigen Transformationsprozess von einer wenig dynamischen, stark administrativen Stabsstelle hin zu einer anpassungsfähigen, technologielastigen und strategischen Einheit.

    Welche Werkzeuge sind für dich im digitalen Recruiting essentiell?

    Wichtig im digitalen Recruiting sind natürlich die vielen technischen Tools, die es dafür gibt. Daneben aber vor allem auch Werkzeuge der Kommunikation wie z.B. Community-Building oder Storytelling.

    Was ist dein Top-Tipp fürs Recruiting?

    Wagt euch herauszustellen, was euer Unternehmen besonders macht und verabschiedet euch von den verstaubten Floskeln.

    Wo siehst du die Zukunft des Recruitings?

    Als eine DER strategischen Einheiten jedes Unternehmens. HR wird zukünftig immer einen Platz in allen wichtigen Meetings der Geschäftsleitung haben. Ganz einfach, weil ohne HR & Recruiting keine Organisation überlebensfähig sein wird.

    Wie kann man mithilfe von LinkedIn sein Employer Branding aufs nächste Level heben?

    LinkedIn bietet dazu natürlich diverse Produkte, um ganz gezielt die richtigen Talente mit der richtigen Botschaft zu erreichen. Dabei wird aber gerne übersehen, dass auch im organischen, also kostenlosen Bereich von LinkedIn eine Vielzahl ungenutzter Potenziale schlummern.

    Wie kann man Active Sourcing via LinkedIn effizient gestalten?

    Active Sourcing besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen. Dem richtigen Filtern und Finden von Talenten und dem Anschreiben. Filtern & Finden kann man durch Suchroutinen hocheffizient gestalten. Beim Anschreiben sticht Individualität. Wer hier auf Massennachrichten setzt, wird das Nachsehen haben.

    Wie setzt man die LinkedIn Produktpalette zielführend ein? Welches Produkt eignet sich in welcher Situation und für welchen Arbeitgeber am besten?

    Um diese Fragen zu beantworten, braucht es das persönliche Gespräch. Denn jedes Unternehmen hat unterschiedliche Ausgangsbedingungen, sucht in anderen Talentgruppen und verfügt über unterschiedliche Ressourcen. Eine maßgeschneiderte Lösung zu finden, die auf die Situation und Anforderungen des Unternehmens passt, ist mein täglicher Job in der Arbeit für LinkedIn.

    Wenn du jetzt mehr über digitale Strategien im Recruiting erfahren möchtest, dann melde dich gleich an zur DRX – der DIGITAL RECRUITING CONFERENCE & EXPO in Düsseldorf. Hier erfährst du alles über modernes Recruiting und erhältst an zwei Tagen die besten Tipps von über 50 Speakern.

  • Benjamin Visser über HR-Tech und die Rolle von TikTok

    Benjamin Visser über HR-Tech und die Rolle von TikTok

    Benjamin Visser ist bekannt wie ein bunter Hund, wenn es um das Thema HR-Tech geht: Immer am Puls der Zeit und mit innovativen Ideen, die deinen Recruiting-Prozess noch erfolgreicher machen. Denn genau darauf hat er sich vor über 10 Jahren mit seinem Unternehmen allygatr spezialisiert. Seitdem unterstützt er Startups beim Aufbau ihrer digitalen HR-Lösungen.

    Welche Herausforderungen begegnen uns heutzutage im Recruiting?

    Die größte Herausforderung, die über allem steht, ist ganz klar der Fachkräftemangel. Daraus ergeben sich Fragen wie: Wo finde ich Personal? Wie qualifiziere ich es? Und wie schaffe ich es, dass meine Mitarbeitenden zufrieden sind und bei mir bleiben? Absolut jedes Unternehmen muss sich jetzt mit diesen Fragestellungen beschäftigen.

    Welche Herausforderungen werden in der Zukunft noch neu auf uns zukommen?

    Zum einen wird sich der Fachkräftemangel nur noch verschärfen, da die Babyboomer-Generation, die größte auf dem Arbeitsmarkt, in den nächsten Jahren in Rente geht. Gerade im Blue-Collar-Bereich als auch bei den sozialen und pflegenden Berufen ist der Bedarf groß und hier fehlt es an Nachwuchskräften. Ein weiterer Bereich, in dem ich großen Nachholbedarf sehe, ist die Integration ausländischer Arbeitskräfte in den deutschen Arbeitsmarkt. Das fängt mit der Willkommenskultur an, geht über die Anerkennung ausländischer Abschlüsse bis hin zum großen Punkt “Bürokratie”. Hier ist einiges zu tun.

    Welche Werkzeuge sind für dich im digitalen Recruiting essentiell?

    Ein absolutes Must-have im digitalen Recruiting ist ein schneller, einfacher Bewerbungsprozess. Dazu gehören unter anderem mobil-optimierte Stellenanzeigen und eine One-Click-Application, am besten ohne Anschreiben. Das Ziel aller Prozesse und Technologien sollte es sein, sowohl für Bewerber:innen als auch für HR-Abteilungen einen besseren und effektiveren Prozess zu schaffen. Trotzdem darf man bei allen Werkzeugen nicht vergessen, dass es um den Menschen geht. Digitales Recruiting und ein sympathischer, persönlicher Umgang mit Kandidat:innen auf Augenhöhe gehen deshalb Hand in Hand.

    Was ist dein Top-Tipp fürs Recruiting?

    Recruiting beginnt schon vor dem Active Sourcing: und zwar mit der Erstellung eines Anforderungsprofils mit realistischen Voraussetzungen. Dieses muss auf eine ansprechende und authentische Art dargestellt werden. Wichtig ist, alle relevanten Stakeholder ins Recruiting mit einzubeziehen und sicherzustellen, welche Rolle wer im Prozess übernimmt. Zu klären ist zum Beispiel: Wer meldet sich bei den Kandidat:innen? Schnelles, transparentes Feedback ist key!

    Wo siehst du die Zukunft des Recruitings?

    Schon jetzt werden Zielgruppen vermehrt dort angesprochen, wo sie aktiv sind: zum Beispiel auf TikTok oder Youtube. Das wird in Zukunft zunehmen und die Ansprache wird immer individueller und persönlicher. Außerdem bin ich mir sicher, dass immer mehr Kanäle hinzukommen werden, zum Beispiel Gaming-Plattformen oder das Metaverse. Recruiter:innen werden bei der Personalgewinnung mehr Möglichkeiten denn je haben.

    Erzähle uns von einem Beispiel aus der Praxis für eine wirklich innovative Recruitingstrategie.

    Innovation bedeutet für mich, die Dinge anders anzugehen als die große Masse und beginnt für mich schon im Kleinen: Wir bei allygatr haben vor Kurzem mehrere Dutzend Bewerbungen auf ein TikTok erhalten, das unsere Marketing-Abteilung veröffentlicht hat. Davon haben wir sogar eine Person eingestellt. Kosten und Aufwand waren minimal, der Effekt riesig.

    Woran erkennst du, ob eine Business Idee erfolgreich sein wird?

    Einer der wichtigsten Punkte ist für mich, dass das Business ein so großes Problem löst, dass die Zielgruppe sagen wird: “Zum Glück gibt es das Startup X, das mir diese Arbeit abnimmt”. Dabei ist es wichtig, das Produkt kunden- und bedarfsorientiert zu entwickeln sowie stets zu testen und zu validieren, um so einen Proof of Concept zu finden. Und nicht zuletzt kommt es massiv auf das Gründer-Team an – Motivation, Mut, Pragmatismus, Engagement, Resilienz und Ausdauer sind von jedem Team gefragt. Bei allygatr bringt jedes Startup diese Faktoren mit, weshalb wir mehr als stolz sind auf unsere fantastischen HR-Startups in der “Allyance”, von denen auch viele mit uns auf der DRX sein werden.

    Wenn du jetzt mehr über digitale Strategien im Recruiting erfahren möchtest, dann melde dich gleich an zur DRX – der DIGITAL RECRUITING CONFERENCE & EXPO in Düsseldorf. Hier erfährst du alles über modernes Recruiting und erhältst an zwei Tagen die besten Tipps von über 50 Speakern.