Neuer Trend gegen Fachkräftemangel

Fridge Hiring: Wärmen wir uns die Fachkräfte schon vor?

Fridge Hiring

Das Fridge Hiring ist ein neuer Trend auf dem Arbeitsmarkt. ©Reese/peopleimages.com - stock.adobe.com

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Im Recruiting gibt es ständig neue Trends, wie zum Beispiel Act your Wage, Quiet Quitting oder die Hustle Culture. Ein weiterer Trend, der nun aufkommt, nennt sich Fridge Hiring und betrifft direkt die Recruiter:innen. Während einige Trends die Arbeitsweise der Mitarbeiter:innen beeinflussen, geht es bei Fridge Hiring darum, wie Recruitier:innen agieren. Dieser Artikel beleuchtet, was sich hinter diesem Trend verbirgt.

Was bedeutet Fridge Hiring?

Fridge Hiring bedeutet, dass Recruitier:innen aktiv und frühzeitig nach den richtigen Mitarbeiter:innen suchen, um Engpässe im Personalwesen zu vermeiden. In Zeiten des Fachkräftemangels greifen Unternehmen vermehrt zu diesem Trend. In den letzten Monaten hat sich dieser Strategiewechsel deutlich abgezeichnet.

Insbesondere setzen Personalverantwortliche auf Mid-Level-Kräfte mit Berufserfahrung und Young Talents, die neu in den Arbeitsmarkt einsteigen. Weniger häufig wird diese Methode für die Chefetage genutzt. Eine Studie von Indeed, die 400 Personalverantwortliche befragt hat, zeigt, dass vier von fünf Personaler:innen bereits vorsorglich Personal für mögliche Engpässe eingestellt haben und somit Fridge Hiring betreiben.

Wieso machen Recruiter:innen das?

Personalverantwortliche und Recruiter:innen setzen auf Fridge Hiring, um dem drohenden Personalmangel entgegenzuwirken. In Vorbereitung auf den bevorstehenden Ruhestand der älteren Generation haben Unternehmen in den letzten Monaten proaktiv die Rekrutierung ausgebaut. Die Babyboomer-Generation, die in den nächsten Jahren größtenteils in den Ruhestand geht, wird viele Unternehmen vor Herausforderungen stellen. Mit Fridge Hiring haben Unternehmen bereits ihre Personaldecke erweitert. Die Begründung für diesen Trend liegt oft in der geplanten Expansion der Unternehmen, die durch das Wachstum des Mitarbeiterstamms unterstützt werden soll.

Die Lage in Deutschland wird in den nächsten Jahren aufgrund des demografischen Wandels und der rückläufigen Geburtenrate noch angespannter. In den 1970er Jahren wurden im Vergleich zu den 1990er Jahren deutlich mehr Kinder pro Mutter geboren. Die nun in den Arbeitsmarkt eintretende Generation Z ist daher kleiner als die in den Ruhestand gehende Babyboomer-Generation. Das führt zu größeren Engpässen, wenn viele Fachkräfte in den Ruhestand gehen und weniger Nachwuchs nachkommt.

Welche Berufsgruppe ist besonders beliebt?

Fridge Hiring wird häufig im Vertriebs- und IT-Bereich angewandt. Unternehmen suchen nach Web- und Datenanalyst:innen, Key Account Manager:innen und Vertriebstalenten. Wichtig ist, dass die Talente über grundlegende Fachkenntnisse und Teamfähigkeit verfügen. Bei Berufseinsteiger:innen sind zudem niedrige Gehaltsvorstellungen und erste Arbeitserfahrungen von Bedeutung. Im Bereich Marketing und Finanzen nutzen Recruiter:innen diese Methode eher selten.

Welche anderen Trends gibt es noch?

Vor dem Fridge Hiring machten die Trends Quiet Quitting und Quiet Hiring schon die Runde. Dabei könnten diese unterschiedlicher nicht sein.

Quiet Quitting

Fridge Hiring ähnelt der Bewegung „Act your Wage“. Hierbei geht es darum, dass Arbeitnehmer:innen nur die Aufgaben erledigen, für die sie Lohn erhalten, ohne über ihre Kapazitäten hinaus zu arbeiten. Der Fokus liegt dabei auf Gesundheit und Wohlbefinden der Arbeitnehmer:innen, während die Arbeit nicht mehr als höchste Priorität gilt.

Quiet Hiring

Dies geht schon eher in die Richtung des Fridge Hiring. Anstatt neue Mitarbeiter:innen einzustellen, übernehmen bestehende Mitarbeiter:innen durch interne Umstrukturierungen und Erweiterung ihrer Tätigkeitsbereiche zusätzliche Aufgaben. Dadurch werden sie stillschweigend für Positionen rekrutiert, auf die sie sich nicht explizit beworben haben.

Welche Probleme können mit Fridge Hiring auftreten?

Die Fridge Hiring Methode kann durchaus erfolgreich sein und einem Unternehmen helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Allerdings löst sie nicht das generelle Problem des Fachkräftemangels, sondern behebt lediglich interne Engpässe. Es ist wichtig, dass Personaler:innen bei der Umsetzung dieser Methode sorgfältig vorgehen und nicht willkürlich Mitarbeiter:innen einstellen. Zudem sollten sie den Trend und die allgemeine Entwicklung weiterhin im Auge behalten, um nicht zu viele Mitarbeiter:innen einzustellen und dann aufgrund von Überkapazitäten wieder kündigen zu müssen. Der Fokus sollte auch darauf liegen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen zu berücksichtigen, damit diese nicht überfordert werden.

Fazit zu Fridge Hiring

Die Fridge Hiring Methode ist eine vielversprechende Strategie im Wettbewerb um Talente. Unternehmen, die sich frühzeitig damit befassen, können gezielt auf jüngere Generationen zugehen. Allerdings ist Vorsicht geboten, um nicht in ein übermäßiges Anhäufen von Personal zu geraten, das Unternehmen nicht bewältigen können. Dennoch kann es eine gute Möglichkeit sein, um im Wettbewerb zu bestehen und junge Talente zu gewinnen. Jede:r Recruiter:in muss jedoch individuell entscheiden, ob die Methode für sein:ihr Unternehmen sinnvoll ist. Es lohnt sich jedoch, neue Trends auszuprobieren und die neue Generation zu begeistern.

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Disclaimer: Dieser Text wurde in seiner Ursprungsform von Mitarbeitern der Digital Beat GmbH erstellt und von einer KI angepasst.